Allerdings bedeutet dies keinen kompletten Neuanfang. Das Haibike Allmtn CF TRN/IQ reiht sich in eine Modellreihe ein, die einen der Eckpfeiler des Haibike-Sortiments darstellt und seit jeher sehr heterogen ist. Der Hersteller versteht das Allmtn als eine Art vollgefederten Allrounder für die Trails, der Features von verschiedenen Mountainbike-Typen übernimmt und letztlich durch seine Vielseitigkeit überzeugt.
2. Haibike Allmtn CF TRN/IQ mit anderem Hinterbau und mehr Carbon
Auch das Haibike Allmtn CF TRN/IQ folgt diesem Konzept in wesentlichen Punkten. So beträgt die Federung an Gabel und Dämpfer jeweils die bekannten 160 Millimeter. Und auch das Mullet-Setup mit dem 29-Zoll-Vorderrad in Kombination mit dem 27,5-Zoll-Hinterrad bleibt bestehen. Bei den neuen Modellen dockt der Dämpfer jedoch nun am Oberrohr an. Durch diese Konstruktion entsteht mehr Freiraum im inneren Rahmendreieck. Es gibt genügend Platz, um ein Faltschloss oder eine kleine Trinkflasche anzubringen.
Beim Hinterbau wechselt Haibike von Aluminium auf Carbon. Dadurch kompensieren die Modelle indirekt einen Teil des Mehrgewichts, das der Pinion MGU im Vergleich zu einem herkömmlichen Mittelmotor auf das E-Mountainbike bringt. Da gleichzeitig auf die Schaltkomponenten verzichtet werden kann, handelt es sich unter dem Strich quasi um ein Nullsummenspiel. Sicher ist, dass die Waage des Haibike Allmtn CF TRN/IQ ein Gesamtgewicht von rund 24 Kilogramm anzeigt. Aus unserer Sicht ist das eine absolut respektable Marke für ein Fully-E-MTB mit diesem Federweg, entsprechend stabilen und etwas schwereren Komponenten und dem Pinion MGU.
3. Neue Geometrie verspricht jede Menge Fahrspaß
Neben dem nun komplett aus Carbon gefertigten Rahmen und der veränderten Integration des Dämpfers gibt es noch weitere Details, die am Rahmen überarbeitet wurden. Im Vergleich zu den anderen Modellen der Allmtn-Serie sinkt der Lenkwinkel um ein halbes Grad von 64,5 Grad auf 64 Grad. Das dürfte sich vor allem im Downhill auszahlen, da einem das Bike in sehr steilen Abschnitten etwas mehr Sicherheit gibt. Wie bereits erwähnt handelt es sich bei diesem E-MTB ohnehin nicht um ein Downhill- oder Enduro-Modell. Haibike zielt eher auf Fahrspaß ab, der eine gute Balance zwischen Bergauf- und Bergab-Performance bietet.
Seine etwas anderen Fahreigenschaften werden auch durch die nun kürzeren Kettenstreben bestimmt. Mit einer Absenkung von rund 455 Millimeter auf 440 Millimeter sorgen sie für die nötige Wendigkeit und Spritzigkeit auf den Trails. In Kombination mit dem kleineren Hinterrad ergibt sich beispielsweise ein äußerst lebendiges Kurvenverhalten. Begünstigt wird das Ganze dadurch, dass sich der Schwerpunkt stärker als bei anderen E-Bikes in Richtung Tretlager verlagert. Schließlich benötigt das Hinterrad weder ein Schaltwerk noch eine Kassette. Stattdessen konzentriert sich die Masse genau dort, wo Sie sie am besten kontrollieren können. Und dank der mit 160 Millimetern recht kurzen Kurbeln rollt es mit entsprechend hoher Bodenfreiheit über Wurzeln, Steine und andere Hindernisse.
Kleine Anmerkung am Rande: Im Gegensatz zum Rest der Allmtn-Serie erreichen die neuen Produkte ein maximales Systemgewicht von 135 Kilogramm. Das bedeutet eine Steigerung um satte 15 Kilogramm. Da der neue Rahmen vollständig aus Carbon besteht, hat Haibike entweder besseres Material verwendet, seine Testmethoden verfeinert oder beides oder gar nichts davon und an anderen Schrauben gedreht. Dieser Umstand dürfte auf jeden Fall Menschen mit einem höheren Körpergewicht erfreuen.
4. Geringer Wartungsaufwand und hoher Schaltkomfort dank Pinion MGU
Über die Pinion MGU wurde bereits viel gesagt und geschrieben. Dadurch, dass es Motor und Getriebe in einer Einheit vereint, ergeben sich weit mehr als nur Gewichtsvorteile. Da der Antrieb komplett in einem Gehäuse untergebracht ist, ist er nahezu wartungsfrei. Abgesehen von Routinekontrollen ist ein Ölwechsel erst nach 10.000 Kilometern notwendig. Ein zweiter nach 20.000 Kilometern. Nach 30.000 Kilometern ein Drittel. Und so weiter. Denn eine so hohe Laufleistung ist vom System durchaus zu erwarten. Da man den Gates-Carbonriemen in Kombination mit der MGU höchstens einmal mit sauberem Abwasser spülen muss, ist das Thema Wartung bereits komplett erledigt.
Mit einer Bandbreite von 600 Prozent übertrifft die MGU sogar Nabenschaltungen wie die 3X3 mit 554 Prozent. Andere Motor-Getriebe-Einheiten wie der Valeo Cyclee oder der Intradrive GD8 liegen mit 450 Prozent bzw. 480 Prozent deutlich dahinter. Bei beiden Versionen des Allmtn CF TRN/IQ setzt Haibike auf die Pinion MGU-Variante mit zwölf Gängen. Beim Schalten haben Sie die Wahl zwischen manueller Schaltung und den Halbautomatik- und Automatikfunktionen, die Pinion unter dem Begriff Smartshift zusammenfasst. Insgesamt stehen Ihnen folgende vier Optionen zur Verfügung:
- Start.Select = manuelles Schalten, es wird nur der Gang vorgegeben, mit dem aus dem Stand gestartet werden soll
- Pre.Select = ebenfalls voreingestellter Startgang, zusätzliche Halbautomatik wählt den Gang passend zur gewünschten Trittfrequenz
- Auto.Shift = MGU schaltet automatisch, Fahrer steuern die gewünschte Trittfrequenz über den Schalthebel
- Auto.Shift Pro = für sportliche Bereiche wie E-MTBs, MGU schaltet selbstständig, Fahrer können per Schalthebel Befehle überschreiben und selbst den gewünschten Gang wählen, nach dem Gangwechsel prüft MGU die neue Trittfrequenz und übernimmt diese als neue Richtlinie