Gestern hat Bosch ein umfangreiches Software-Update für seine eBike Flow-App veröffentlicht. Davon profitiert der Kiox 300 am meisten. Ab sofort können Sie auch mit dem Display für das Bosch Smart System navigieren.
Bei den Antrieben der zweiten Entwicklungsstufe und den entsprechenden Displays hat Bosch in den letzten Jahren viel getan. Dem steht der neueste Antrieb bisher etwas unterlegen. In verschiedenen Foren spekulierten Nutzer darüber, wann das smarte System nachziehen würde. Nun ist es also soweit.
Eine Linie, umgeben von Nichts
Routen planen, importieren und fahren – das ist jetzt sogar auf zwei Arten möglich. Aber dazu später mehr. Schauen wir uns zunächst die visuelle Darstellung an. Ähnlich wie bei den Pionieren wie Garmin, Wahoo und Co. symbolisiert eine Linie den vor Ihnen liegenden Weg. Ihre Form ahmt den Verlauf Ihrer Route nach. Um diese Linie herum bleibt es jedoch schwarz. Dies bedeutet, dass Sie keine echte Kartenansicht sehen und somit keine vielfältigen Hinweise auf die tatsächliche Umgebung erhalten.

Der Blinker enthält alle wesentlichen Informationen, einschließlich der Richtung und der Entfernung.
Ein Grund dafür dürfte die Displaygröße des Kiox 300 von lediglich zwei Zoll sein. Es bleibt einfach relativ wenig Platz, um eine Karte in nutzbarer Größe anzuzeigen. Allerdings ist das Wahoo Element Bolt, ein relativ verbreitetes Navigationsgerät, mit 2,2 Zoll nur geringfügig größer. Und hier bekommen Sie es.
Ein Pfeil unterhalb der Linie zeigt die Fahrtrichtung an. Sobald Sie die Richtung ändern, reagiert das Display und dreht die Ansicht, sodass der Pfeil immer nach vorne zeigt. Im Gegensatz zur Navigation in einer echten Kartenansicht kann der Modus nicht geändert werden. Bei dieser speziellen Darstellung wäre es kaum hilfreich.
Oberhalb der Routenlinie zeigt Ihnen der Kiox 300 an, in welche Richtung die Route demnächst führt und wie weit es bis zur Kreuzung ist. Auf einem separaten Bildschirm erfahren Sie außerdem, wie weit das Ziel entfernt ist. Basierend auf der bisherigen Durchschnittsgeschwindigkeit rechnet der Computer diese in eine verbleibende Zeit um. So können Sie Ihre Ankunft auf die Minute genau vorhersagen. Grundlage für diese Prognose ist übrigens Ihre aktuelle Durchschnittsgeschwindigkeit.

Solange nichts Unvorhergesehenes passiert, sind Sie mit dem Kiox 300 immer bestens über Ihre voraussichtliche Ankunft am Ziel informiert.
Erneute Zusammenarbeit mit komoot
Sie haben zwei Möglichkeiten, Ihre Reisen zu planen. Die erste davon ist die eBike Flow-App selbst. Dort können die jeweiligen Routen den folgenden drei vordefinierten Profilen zugeordnet werden:
- Täglich – tägliche Fahrten
- Freizeit – Freizeittouren
- eMTB – eMTB-Trails
Alternativ kannst du auch direkt mit dem Routenplaner von komoot arbeiten. Dadurch haben Sie mehr Spielraum. Sowohl das Kartenmaterial als auch die Einstellungen bei der Planung sind deutlich umfangreicher und anpassbarer. Wenn du eine Route von komoot auf den Kiox 300 importieren möchtest, musst du zunächst dein komoot-Profil mit der eBike Flow App verknüpfen.
Sie haben auch die Möglichkeit, Routen aus dem Strava-Routenplaner zu importieren.

In manchen Fällen ist die minimalistische Navigationsansicht sicherlich ausreichend, aber vielleicht nicht in allen Fällen.
Weitere Informationen erfasst
Im Rahmen des Software-Updates hat Bosch zusätzliche Optionen geschaffen, mit denen Sie Ihre Routen während der Fahrt live verfolgen und anschließend auswerten können. Bisher beschränkte sich die anschließende Auswertung einer Tour auf die Angabe von Trittfrequenz, Leistung und Kalorienverbrauch. Diese Liste wird um drei Aspekte erweitert, die Ihnen helfen, den Schwierigkeitsgrad der Fahrten besser einzuschätzen:
- aktuelle Höhe
- maximale Höhe
- Höhenmeter gefahren
Wer besonders wissensdurstig ist, kann auf dem Rad trotzdem sehen, wie hoch seine durchschnittliche Trittfrequenz und seine durchschnittliche Leistung ist. Über das Display erfahren Sie jederzeit, ob Sie sich über den bisherigen Werten bewegen oder darunter bleiben.
Ein weiteres nettes Gimmick ist die neue Schaltempfehlung. Vom Auto her schon bekannt, in diesem Fall funktioniert es ganz ähnlich. Im oberen Drittel des aktuellen Bildschirms befindet sich eine schmale Linie, die Ihnen sagt, ob Sie auf eine kleinere oder größere Übersetzung wechseln sollten. Ziel der Funktion ist es, Ihre Fahreffizienz zu steigern, die Batterie zu schonen und so die Reichweite zu erhöhen. Die Schaltempfehlung basiert auf Ihrer aktuellen Trittfrequenz. Wenn Sie kein Fan solcher Funktionen sind, können Sie diese in den Anzeigeeinstellungen deaktivieren.

Damit Sie die Schaltempfehlung nicht verpassen, erscheint die Meldung immer auf dem aktuellen Bildschirm.
Laut Bosch können Sie das kostenlose eBike Flow App-Update ab sofort wie gewohnt im Google Play Store und im Apple Store herunterladen.
Abschied von COBI.Bike
Neben der Nachricht über die Erweiterung der Funktionen für den Kiox 300 kündigte der Hersteller quasi das Ende von COBI.Bike an. Bosch hat die Nachrüstsätze bereits aus seinem Sortiment genommen. Auch der Help Connect-Dienst für die COBI.Bike-App wird zum 30. November eingestellt. Für das smarte Systemlaufwerk gibt es ein vergleichbares Produkt auf dem Markt, den SmartphoneGrip. Wer ein E-Bike mit älterem Antrieb ohne COBI.Bike kauft oder besitzt, wird voraussichtlich auf diese Smartphone-Halterung verzichten müssen.
Bilder: Bosch eBike Systems
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