Jetzt funktioniert es
Der Hauptunterschied ist die Konnektivität. Kiox 300, Steuereinheit und eBike Flow App auf Ihrem Mobilgerät kommunizieren über eine Bluetooth-Verbindung miteinander. Wie erwähnt kann man auf den Bildschirm am Lenker verzichten und die Steuerung ausschließlich über die Bedieneinheit vornehmen. Sicherlich eine sehr praktische Option für alltägliche, kürzere Fahrten. Wenn wir das Wort Display hören, kommt uns sofort folgendes in den Sinn: Was man nicht bei sich hat, kann nicht beschädigt oder weggebracht werden.
Gleichzeitig verwandeln Sie Ihr Smartphone anstelle des Kiox 300 in eine Steuerzentrale. Für die Aufzeichnung Ihrer Fahrten und die Navigation müssen Sie künftig nicht mehr den Umweg über das Display gehen. Voraussetzung dafür ist seit jeher die Einbeziehung des passenden Fahrradcomputers.
5. Bosch Smart System – Die neue eBike Flow App
Damit einher geht die wichtigste Neuerung: die Einführung der eBike Flow App. Es ist quasi die Schaltzentrale und damit das Herzstück der neuen Antriebsgeneration. Im Wesentlichen sind folgende Funktionalitäten neu:
1. Over-the-Air-Updates
- Übertragen Sie neue Softwarefunktionen per Bluetooth direkt auf das E-Bike
2. Aktivitätsverfolgung
- Aufzeichnung von Fahr- und Fitnessdaten wie Strecke, Geschwindigkeit, Distanz, Leistung der E-Bike-Fahrer
- Die Datenaufzeichnung startet automatisch beim Treten
- Kein zusätzlicher Griff zum Smartphone nötig
- Derzeit nur in Verbindung mit Apple Health nutzbar
3. Individuelle Konfiguration der Fahrmodi
- Abhängig von der Unterstützung, dem Drehmoment und der Dynamik der Energiebereitstellung kann für jeden Fahrmodus eine maximale Geschwindigkeit eingestellt werden
- Erstellung mehrerer Profile möglich
4. Startbildschirm
- Individuell konfigurierbarer Eröffnungsbildschirm
- Anzeige zentraler Informationen wie Verbindung zum E-Bike, verbleibende Akkukapazität, nächster Werkstatttermin und gefahrene Gesamtkilometer
Die meisten der vorgestellten Funktionen wurden von Bosch schon vor längerer Zeit angefordert. Mit diesem Status reiht sich die eBike Flow App von Bosch in die Reihe vergleichbarer Apps von Shimano und Fazua ein.
Es wird sowohl für Smartphones mit iOS als Betriebssystem als auch für Android angeboten. Dies wird sich jedoch zu Beginn auf die Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch beschränken. Claus Fleischer gab auf der Pressekonferenz mehr bekannt, ohne jedoch verlässliche Zeiträume zu nennen.
Der Geschäftsführer schloss auch nicht aus, dass ausgewählte Features der Apps künftig nur noch gegen Geld erhältlich sein werden. Allerdings konnte er nichts Konkreteres sagen, als dass es dafür eine theoretische Möglichkeit gebe.
Konkreter wurde er hingegen beim Thema Help connect. Zumindest mit einer in Deutschland registrierten SIM-Karte ist diese App schon seit längerem nutzbar. Auch diese Funktion wird in absehbarer Zeit Teil des smarten Systemkosmos werden.
6. Bosch Smart System – Das A4-Ladegerät
In den Abschnitten zu Motor und Akku wurde bereits erwähnt: Smart System arbeitet mit einem anderen technischen Standard als die derzeit auf dem Markt befindlichen Antriebsgenerationen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit eines eigenen Ladegeräts – des Bosch A4. Er ist etwas kompakter als der bekannte und etwas klobige Fast Charger 6A. Doch kaum einer von euch dürfte sich beim Kauf eines Ladegeräts am Aussehen orientieren. Daher ist dies bestenfalls eine Randbemerkung. Entscheidender ist, dass es zu Beginn ohnehin nur dieses eine Ladegerät geben wird.
7. Bosch Smart System – Der entscheidende Knackpunkt
Im zweiten Absatz haben wir darauf hingewiesen, dass nicht jedes Detail des BES3 bei E-Bike-Fahrern Jubel auslösen würde. Denn Bosch hat ein geschlossenes System geschaffen. Alles, was unter den Begriff Smart System fällt, ist nur innerhalb dieser Grenzen nutzbar. Die von Ihnen bisher verwendeten Displays, Akkus und Ladegeräte sind alle nicht mit dem Update für 2022 kompatibel. Das bedeutet, dass die neue Hardware neben den oben genannten Komponenten auch ein entsprechendes Ladegerät enthält. Mit seinem Ladestrom von vier Ampere gehört er mindestens zu den schnelleren seiner Art. Angesichts solcher Details verliert das gesamte neue Paket viele Beliebtheitspunkte. Trotz aller Vorteile, die es vereint.
Auch in diesem Jahr wird es keine Umstellung auf 48 Volt geben. Zuvor hatte es in verschiedenen Foren lebhafte Diskussionen darüber gegeben. Die Spekulationen erweisen sich spätestens heute als solche. Zur Zeit. Zudem verfügt der neue Kiox 300 im Gegensatz zum „normalen“ Kiox über keinen Ladestrom für Smartphones und ähnliche Geräte. Es sind also genügend Ansatzpunkte für eine weitere Entwicklungsstufe vorhanden.
8. Bosch Smart System – Ein erster Blick
Auf der Pressekonferenz wurde deutlich, dass sich Bosch in den kommenden Jahren voll und ganz auf die Interaktion der eBike Flow App mit dem E-Bike und des E-Bikes mit seiner Umgebung konzentrieren wird. Claus Fleischer skizzierte das E-Bike als ein Objekt, das in einer digital vernetzten Umgebung im ständigen Austausch mit Fahrzeugen, Infrastruktur und den Menschen um ihn herum steht. Das Fahrrad als Gerät aus der Welt des IoT – dem Internet der Dinge. In dieser Welt wird die Qualität eines E-Bikes maßgeblich davon bestimmt, mit welcher App es genutzt werden kann. Da autonome Fahrzeuge auf unseren Straßen am Horizont auftauchen, kann diese Vision nicht völlig überraschend sein.
Dies dürfte in naher Zukunft folgende Konsequenzen haben:
- Der absolute Großteil der Entwicklungsarbeit wird bei Bosch in das Smart System fließen.
- Im Fokus stehen vor allem Softwareentwicklungen wie die Integration von Help Connect oder die Einführung einer Diebstahlschutzfunktion namens Connect Module.
- Typische Komponenten wie Zusatzdisplays und Akkus sollen das bisher überschaubare Produktsortiment erweitern.
- Lücken will Bosch bald schließen, etwa durch die Anpassung des Systems an Dinge wie eShift.
- Die gesamte Produktwelt bisher bekannter Antriebsgenerationen verliert für Bosch an Bedeutung.
- Ersatzteile für diese Systeme werden nach derzeitigem Stand noch sehr lange verfügbar und gefertigt sein.
9. Bosch Smart System – Erste Ersatzteile
Obwohl erst wenige Pedelecs mit der Neuheit von Bosch ausgeliefert wurden, hat der Hersteller bereits ausgewählte Ersatzteile vorgestellt. Dazu gehören beispielsweise Kabel zur Verbindung der Ladebuchsen und des Akkus in unterschiedlichen Längen, der Geschwindigkeitssensor, ein Bausatz für den Akkuhalter und der Speichenmagnet. Die Artikel werden voraussichtlich ab Anfang 2022 verfügbar sein.




