Jetzt kommt der letzte Schritt. Mit dem Rollout des Updates 1.30 für die Bosch eBike Flow App ist die Implementierung aller neuen Features für die Herstellersaison 2026 abgeschlossen. Die ersten Funktionen waren kurz nach dem Start im Juni verfügbar. Nun folgt eine Leistungssteigerung für den leichtesten Motor von Bosch, die Umsetzung herausragender Details im Bosch eShift und die persönliche Konfiguration der Ride-Screens auf dem Bosch Kiox 400 Display. Zur Überraschung vieler bringt das Firmware-Update auch eine neue Option zur Zielführung beim Navigieren. Und hier fangen wir an.
1. Die Navigation kann nun der ursprünglichen Route folgen
2. Update 1.30 der Bosch eBike Flow App verleiht der Bosch Performance Line SX mehr Dynamik
3. Neue Firmware bringt automatisches Schalten für Bosch eShift
4. Fahrbildschirme im Bosch Kiox 400C können angepasst werden
5. Fehlercode zusammen mit QR-Code in der Zukunft
1. Die Navigation kann nun der ursprünglichen Route folgen
Bosch konnte in den letzten Jahren die Navigation mit einem E-Bike deutlich verbessern. Mit der Einrichtung von Schnittstellen zu externen Anwendungen wie komoot folgten eine verbesserte Kartendarstellung und immer mehr spezielle Navigationsfunktionen. Gleichzeitig weiß jeder, der hauptsächlich das E-Bike-System von Bosch zum Navigieren nutzt, dass nicht alles perfekt läuft. Dies gilt beispielsweise für Fahrrouten, die in Apps wie komoot, Strava, Ride with GPS und anderen erstellt wurden. Wenn man diese Routen importierte und sie dann auf einem Kiox 500 oder in der eBike Flow-App fuhr, bestand immer eine gewisse Chance, mitten im Nirgendwo festzusitzen, weil das Navigationssystem mit den Koordinaten nichts anfangen konnte und einen an einen Ort weiterleitete, den es dank seiner eigenen Karten kannte. Bosch lässt nun zu, dass die importierte Spur Vorrang hat und solche Eingriffe gehören der Vergangenheit an.
Hintergrund der neuen Option
Das Bosch-Kartenmaterial auf den navigierbaren Displays und in der eBike Flow App ist nicht identisch mit dem Material, das von Navigations-Apps wie komoot und anderen verwendet wird. So passierte schnell Folgendes: Sie haben eine Tour in einer externen App geplant und diese dann in das Bosch-System übertragen. Während der Fahrt mit aktivierter Navigation wollte das System Sie plötzlich von der geplanten Route abbringen. Warum? Weil es nicht einmal wusste, welche Wege die Route nahm. Sie wurden einfach nicht hinterlegt oder waren unterschiedlich. Dies geschah vor allem beim Navigieren mit dem Mountainbike im Wald. Dadurch wurde man vom Bosch-System auf Wege weitergeleitet, die auf den eigenen Karten eingezeichnet waren. Wer dieser Umleitung folgte, befand sich schnell an einem Ort, an den er nicht wollte.
Umleitung – ja, bitte oder nein, danke.
Mit diesem Update kann eine Umleitung verhindert werden. Stattdessen können Sie in der Navigation unter dem Menüpunkt „Route prüfen“ die Option „Der ursprünglichen Route folgen“ auswählen. Auf dem Display erscheint dann die Route, wie sie in der importierten GPX-Datei angegeben ist. Dies kann auf dem Navigationsbildschirm etwas verwirrend aussehen. Letztlich wirkt die Strecke, als würde sie durch Niemandsland führen. Aber keine Sorge, die Software liest im Hintergrund die GPS-Koordinaten und weiß in der Regel genau, wo Sie sich befinden.
Der große Nachteil dieser Einstellung: Sie erhalten keine Turn-by-Turn-Anweisungen, solange Sie sich in Gelände bewegen, das auf den Bosch-Karten nicht als Route angezeigt wird. Es lässt sich bis zu einem gewissen Grad austricksen, die Täuschung ist jedoch nicht zu 100 Prozent erfolgreich.
2. Update 1.30 der Bosch eBike Flow App verleiht der Bosch Performance Line SX mehr Dynamik
Bosch hatte bereits auf der Eurobike 2025 angekündigt, die Leistung der Bosch Performance Line SX steigern zu wollen. Dieser kleine Boost wird nun mit dem Update an die Motoren geliefert. Wie gesagt, der Gewinn liegt in einem überschaubaren Rahmen. Der Unterstützungsgrad steigt von 340 Prozent auf 400 Prozent, was einer Steigerung von 17 Prozent entspricht. Zudem steigt das Drehmoment von 55 Newtonmeter auf 60 Newtonmeter, ein Plus von zehn Prozent. Dauer- und Spitzenleistung bleiben jedoch unverändert.
Zusätzlicher Fahrmodus integriert
Wer ein E-Mountainbike mit einem Bosch Performance Line SX fährt, dürfte mit dem neuen Fahrmodus noch mehr Freude haben. Denn der eMTB+ Modus ist jetzt auch für diesen Antrieb verfügbar. Bisher war es ausschließlich der Bosch Performance Line CX und der Bosch Performance Line CX-R vorbehalten. Vom Hersteller eindeutig für das Fahren auf anspruchsvollsten Trails gedacht, erweitert es beispielsweise den Extended Boost im Vergleich zum „einfachen“ eMTB-Modus. Der Motor läuft dann genauso lange wie im Rennmodus des Bosch Performance Line CX-R. Dieser Schwung kann zur Überwindung von Hindernissen genutzt werden, insbesondere in Situationen, in denen das Treten schwierig ist.
Grundsätzlich ist der eMTB+ Modus vielleicht der dynamischste Modus, den man mit einem Bosch E-Bike fahren kann. Da die Unterstützung maximiert ist, reagiert der Motor intensiver auf einen Pedaltritt als in jedem anderen Modus. Bedenken Sie vielleicht, dass neben der Leistung auch der Verschleiß am Antriebsstrang maximal sein wird.
Analog zu den anderen Unterstützungsstufen kann das eMTB+ in der eBike Flow App individuell angepasst werden.
Bosch Performance Line SX (BDU314Y) im Überblick
- Dauernennleistung: 250 Watt
- Spitzenleistung: bis zu 600 Watt
- Unterstützung bis: 25 km/h
- Drehmoment: maximal 60 Nm
- Max. Unterstützung: 400 %
- Varianten: Naben- und Kettenschaltung
- Gewicht: Wechselstrom. 2,0 kg
3. Neue Firmware bringt automatisches Schalten für Bosch eShift
Nun meldet Bosch auch den Abschluss der Integration der neuen elektronischen Kettenschaltungen von Shimano: Shimano XTR Di2, Shimano Deore XT Di2 und Shimano Deore Di2. Neben der Shimano Cues Di2-Gruppe gehören nun insgesamt vier Shimano-Produkte zu den Kettenschaltungen, die sich per eShift-Funktion bei einem E-Bike mit Bosch Smart System automatisch schalten lassen.
Abhängig von der jeweiligen Fahrsituation und Ihren Vorlieben können Sie das E-Bike-System mit den genannten Kettenschaltungen schalten lassen und eine automatische Schaltung wählen. Im Display des E-Bikes erscheint dann ein großes A. Die beiden anderen Modi von eShift, halbautomatisches Schalten M+ und manuelles Schalten M, bieten alternativ die Möglichkeit, selbst mehr oder weniger stark in die Schaltvorgänge einzugreifen.
Eigenen Angaben zufolge haben Bosch und Shimano insbesondere den Automatikmodus verbessert, damit das Schalten möglichst präzise und sanft erfolgt. Das Übersetzungsverhältnis wird so gewählt, dass es der Trittfrequenz entspricht, die Sie zuvor als Richtwert festgelegt haben. Im manuellen und halbautomatischen Modus gibt es eine solche Größe nicht. Immerhin erscheinen im Display nach oben und unten zeigende Pfeile, wenn das System den Wechsel in einen größeren oder kleineren Gang empfiehlt.
Für E-Bikes mit der Shimano Nexus Di2-Nabenschaltung bietet die Version 1.30 der eBike Flow App auch die Möglichkeit anzugeben, in welchem Gang man aus dem Stand am liebsten anfahren möchte.
Wichtig zu wissen: Für diesen zusätzlichen Fahrkomfort ist neben der Aktualisierung der Bosch-App auch ein Update der Shimano eTube-App erforderlich. Nach dem erfolgreichen Update erscheint das neue Schaltwerk unter deinem E-Bike in den Komponenten bei eShift in der eBike Flow App. Dort steht die genaue Bezeichnung des Schaltwerks, zum Beispiel Shimano RD-U8050-SGS.
4. Fahrbildschirme im Bosch Kiox 400C können angepasst werden
Außerdem gingen wir fälschlicherweise davon aus, dass die Ride-Screens beim Bosch Kiox 400C von Anfang an nach den eigenen Vorlieben organisiert werden könnten. Schon sehr früh ausgelieferte E-Bikes mit diesem im Oberrohr integrierten Display zeigten, dass dies nicht der Fall war. Aber jetzt hat das Warten ein Ende. Update 1.30 der Bosch eBike Flow App bringt die anpassbaren Fahrbildschirme. Ja. 😉
Nach erfolgreicher Aktualisierung der Software können Sie festlegen, an welcher Stelle in der Bestellung welcher Fahrtbildschirm erscheinen soll. Sie können auch festlegen, wie viele und welche Datenfelder Sie auf dem Bildschirm sehen möchten.
Alle Details zum Update 1.30 der Bosch eBike Flow App im Video
Die Anzahl der Datenfelder nimmt zu – auch beim Bosch Kiox 300 und Bosch Kiox 500
Das Maximum beträgt jetzt sechs Datenfelder pro Fahrtbildschirm. Das sind mindestens doppelt so viele wie zuvor. Die Vergrößerung auf sechs Felder gilt auch für den Bosch Kiox 300 und den Bosch Kiox 500. Damit bei so vielen Informationen nicht die Übersicht verloren geht, können Sie die Datenfelder in ganz unterschiedlichen Layouts anordnen. Sie erscheinen dann teilweise in unterschiedlichen Größen und Sie können auch festlegen, ob beispielsweise das größte Datenfeld in der oberen, mittleren oder unteren Zeile angezeigt werden soll. Bei der Vielfalt an Anzahlen, Größen und Positionen sollte eigentlich jeder ein Layout finden, das zu ihm passt.
Sie können es einrichten, indem Sie auf das Einstellungsrad-Symbol oben rechts auf dem Startbildschirm klicken. Im nächsten Level entdecken Sie unter der Rubrik „Individualisierung“ den Punkt „Anzeigekonfiguration“. Klicken Sie dort auf „Set hinzufügen“ und wählen Sie dann das Layout aus. Entscheiden Sie sich für eines und bearbeiten Sie dann die Seite weiter, indem Sie angeben, welche Informationen die jeweiligen Datenfelder widerspiegeln sollen.
5. Fehlercode zusammen mit QR-Code in der Zukunft
Bestimmte Zahlen auf dem Display des E-Bikes können uns durchaus ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Bei anderen hingegen friert unser Ausdruck ein. Potenzial für Letzteres hat die Anzeige eines Fehlercodes auf dem Display. Damit Sie schneller herausfinden können, was genau sich hinter dem jeweiligen numerischen Fehlercode verbirgt, erscheint zusätzlich zur Nummer ein QR-Code. Wenn Sie dies mit einem mobilen Gerät scannen, werden Sie zum Bosch Help Center weitergeleitet. Auf der entsprechenden Seite finden Sie eine Erklärung des Fehlers und mögliche Lösungen. Dadurch entfällt das Notieren des Fehlercodes und die manuelle Eingabe auf der Bosch-Webseite.




