Civilized Cycles Model 1: E-Bike mit integrierten Seitentaschen


Viele von euch nutzen wahrscheinlich Seitentaschen für den Heckgepäckträger. Lässt du sie normalerweise ständig am E-Bike oder nimmst du sie ab und zu ab, damit sie beispielsweise nicht gestohlen werden? Beide Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile. Allerdings gibt es ein E-Bike, das einem dieses ständige Abwägen erspart. Seitengepäcktaschen sind ein integraler Bestandteil des Designs und Konzepts des Model 1 von Civilized Cycles. Und das ist nur eines von mehreren Details, die dieses urbane E-Bike aus der Masse herausstechen lassen.

1. Civilized Cycles Model 1 – Nicht neu, aber besonders
2. Seitentaschen mit Hartschale und voluminösem Kern
3. Batterie im Lieferumfang enthalten
4. Federsystem mit eigenem Kompressor
5. Civilized Cycles Model 1 als praktischer Autoersatz
6. Auf den US-Markt zugeschnitten
7. Mittelmotor nicht in der Mitte platziert
8. Modell 1 ein E-Bike für die Stadt
9. Das nächste Projekt von Civilized Cycles wird gigantisch sein

1. Civilized Cycles Model 1 – Nicht neu, aber besonders

Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Ja, das Civilized Cycles Model 1 – oder kurz Civ Model 1 – ist kein neues Modell. Es kam 2022 auf den Markt und wird derzeit zumindest auf der Website des Herstellers als ausverkauft gelistet. Warum berichten wir immer noch darüber? Nun, nur weil wir viel zu spät auf dieses einzigartige Fahrrad gestoßen sind, schmälert das nicht den Einfallsreichtum des Herstellers. Aufgrund seiner Einzigartigkeit wollten wir es Ihnen unbedingt vorstellen. Und für den Fall, dass sich Civilized Cycles in Zukunft ganz auf mehrspurige elektrische Lastenräder wie das Semi-Trike konzentriert, könnte sich für ein anderes Unternehmen die Möglichkeit ergeben, die Model-1-Idee fortzuführen. Unserer Meinung nach könnte sich das wirklich lohnen.

Allein das Kurzprofil des Civilized Model 1 liest sich eindrucksvoll. Geeignet für die Beförderung eines erwachsenen Passagiers oder zweier Kinder. Automatische Vollfederung. Integrierte Gepäcktaschen. Akku mit zwei Ladeanschlüssen für mobile Geräte. Reichweite zwischen 45 Kilometer und 50 Kilometer. Serienmäßige Lichtanlage mit Bremslichtfunktion und sensorgesteuertem, automatisch dimmendem Frontlicht.

2. Seitentaschen mit Hartschale und voluminösem Kern

Natürlich fallen die seitlichen Eingrifftaschen sofort ins Auge. Obwohl sie zunächst nicht als solche wahrgenommen werden. Denn das Einzige, worauf wir blicken, ist das Äußere. Und sie sehen aus wie ein sehr großes Seitenteil für das Hinterrad. Man fragt sich, warum der Hersteller eine so stabile Hülle um das Fahrrad gebaut hat. Selbstverständlich sollte beim Sitzen auf dem Beifahrersitz darauf geachtet werden, dass sich weder Füße, Beine noch Kleidungsstücke in den Speichen verfangen. Aber auch eine robuste, textile Lösung lässt sich finden. Stattdessen trifft man auf diese nach außen geschwungene Konstruktion im Carbon-Look, die an eine Mischung aus Hartschalenkoffer und Schale erinnert.

Tatsächlich ist der Vergleich mit der Muschel gar nicht so schlecht. Schließlich verbirgt sich unter der Hülle etwas Unbekanntes. Bei diesem E-Bike gibt es eine linke und eine rechte Seitentasche. Zum Öffnen greift man in eine der Aussparungen des stabilen Deckels und zieht ihn nach außen. Durch diese Bewegung entfalten sich die Taschen. Sie bestehen aus einer wasserdichten Plane, wie Sie sie wahrscheinlich von anderen Gepäcktaschen kennen.

3. Batterie im Lieferumfang enthalten

Bevor die Taschen geöffnet werden können, muss eine Schnalle aufgeklickt werden. Sein Verschluss ist mit einem Zahlenschloss gesichert. Erst mit der richtigen Kombination öffnet sich die Schnalle und dann ein Reißverschluss, der den Zugriff auf die Seitentaschen oben ermöglicht. Ihr Gepäck ist so sorgfältig gesichert, weil sich auch der Akku in den Gepäcktaschen befindet. Etwa so lang und breit wie eine tragbare Computertastatur, aber etwa drei bis vier Zentimeter dick, wird sie von zwei Klettverschlüssen an der Innenseite der Tasche gehalten. Eine integrierte LED-Leiste zeigt Ihnen den aktuellen Ladestatus an. Wenn alle fünf LEDs weiß leuchten, stehen Ihnen 504 Wattstunden zur Verfügung. Damit können Sie während der Fahrt oder bei anderen Gelegenheiten zwei Mobilgeräte gleichzeitig aufladen. Civilized Cycles hat zwei USB-Schnittstellen an einer der Vorderseiten des Akkus platziert. Dadurch lässt sich der Akku, der besonders einfach zu entnehmen und stets sauber ist, als alternative Powerbank nutzen. Jede der beiden Taschen verfügt über einen Steckplatz für einen Akku. Dadurch können Kapazität und Reichweite auf Wunsch verdoppelt werden.

Natürlich würde der Stauraum der Taschen darunter leiden. Vollständig ausgeklappt bieten sie ein maximales Fassungsvermögen von 80 Litern. Selbst zusammengeklappt sind es immer noch 20 Liter. Wir haben kurz beschrieben, wie einfach das Aufklappen ist. Damit sie sich jedoch während der Fahrt nicht ungewollt entfalten, sind Magnete in den Rahmen integriert. Wenn eine oder beide Taschen nicht benötigt werden, drücken Sie sie einfach mit ihrer Kunststoffhülle in die Mitte des E-Bikes. Die Magnete sorgen dafür, dass das so bleibt.

4. Federsystem mit eigenem Kompressor

Neben den Taschen verbergen sich unter der massiven Verkleidung noch weitere Besonderheiten. Dazu gehört auch das AirTech-Fahrwerk. Civilized Cycles hat es sogar patentieren lassen. Das System besteht aus einem hinteren Stoßdämpfer und einem kleinen Kompressor. Dank letzterer kann das Federungssystem vor Fahrtantritt per Knopfdruck an ein sich änderndes Gewicht angepasst werden. Dies ist sinnvoll, wenn sich beim Fahren des E-Bikes abwechselnd verschiedene Personen abwechseln oder wenn während einer Fahrt schweres Gepäck hinzu- oder ausgeladen wird.

Theoretisch müsste in jedem dieser Fälle der Durchhang des Dämpfers manuell korrigiert werden, damit das Federsystem seinen maximalen Federweg von 60 Millimetern tatsächlich umsetzen kann. Beim Civ Model 1 übernimmt dies der Kompressor. Dazu hält der Fahrer einfach mehrere Sekunden lang eine der Pfeiltasten der Bedieneinheit am Lenker gedrückt. Der Zweibeinständer des E-Bikes wird eingeklappt, sodass die Sensoren das korrekte Gewicht erfassen können, das sich gerade auf dem Fahrzeug befindet. Zunächst lässt AirTech die gesamte Luft aus dem Stoßdämpfer ab. In entsprechenden Videos senkt sich das E-Bike immer spürbar nach unten ab. Anschließend springt der Kompressor mit hörbarem Rattern an und pumpt das Fahrwerk mit dem nötigen Luftdruck auf. An dieser Stelle erstreckt sich das Heck deutlich auf die neue Höhe.

Zusammen mit der Eingelenk-Hinterradschwinge und der Federgabel scheint das Federungssystem äußerst gut zu funktionieren. Testpersonen des Model 1 beschreiben das Fahrerlebnis übereinstimmend als sehr angenehm.

5. Civilized Cycles Model 1 als praktischer Autoersatz

Den Rahmen aus Aluminium hat der Hersteller bewusst als Low-Entry-Variante konzipiert. Mit dem Model 1 wollte er eine möglichst breite und weniger fahrradaffine Zielgruppe ansprechen und die Hemmschwelle für den Umstieg vom Auto auf das E-Bike im wahrsten Sinne des Wortes niedrig halten. Ihm zufolge ist das Fahrzeug für Personen mit einer Körperlänge von 167 Zentimetern bis 190 Zentimetern geeignet. Die maximale Zuladung gibt er mit 180 Kilogramm an. Wenn das zutrifft, ergäbe sich bei einem Gewicht des Model 1 von rund 34 Kilogramm ein maximal zulässiges Gesamtgewicht von rund 215 Kilogramm. Das wäre ein erheblicher Mehrwert für ein solches E-Bike und würde sowohl seine Einsatzmöglichkeiten als auch die Zielgruppengröße nachhaltig erweitern.

6. Auf den US-Markt zugeschnitten

Auch die Motorisierung des E-Bikes ist strikt auf den US-Markt ausgerichtet. Es ermöglicht den Wechsel zwischen der Unterstützung, die das Treten erfordert, und dem Fahren mit Gas, bei dem sich der Fahrer einfach auf den Pedalen ausruhen kann. Nach europäischen Richtlinien würde dieses Konzept den Betrieb des Model 1 als Pedelec in Deutschland nicht zulassen. Sicherlich einer der Gründe, warum Civilized Cycles unseres Wissens noch keines dieser E-Bikes nach Europa geliefert hat. Für die USA bedeutet dies jedoch, dass Fahrer zwischen einem E-Bike der Klasse 2 und einem E-Bike der Klasse 3 wählen können. Die Einstufung der Klasse 2 beschränkt die Motorunterstützung auf eine Geschwindigkeit von 20 Meilen pro Stunde, ermöglicht jedoch die Verwendung des Gashebels. In Klasse 3 schaltet sich die Motorunterstützung erst bei 28 Meilen pro Stunde ab. Dies kann jedoch nur durch gleichzeitiges Treten erreicht werden.

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