Forscher entwickeln mobilen Elektromotor für Fahrräder


Immer und überall entscheiden, ob Sie mit dem Motorrad radeln möchten oder nicht? Ingenieure der Forschungseinrichtung TUMCREATE in Singapur haben kürzlich einen leichten und einfach zu bedienenden Elektroantrieb zum Mitnehmen vorgestellt. Das Modul, das auf fast jedes Fahrrad passt und jederzeit problemlos mitgenommen werden kann, befindet sich derzeit noch in der Prototypenphase.

Mobiler eBike-Antriebskomfort

Allerdings könnte die sogenannte „Ease“ in Großstädten, in denen viele Menschen ihr Fahrrad nutzen, um zur Arbeit zu gelangen, schnell interessant werden. Je nach Wetter, Route oder Stimmung lässt sich das Fahrrad ganz einfach in ein eBike verwandeln. Wer bisher ein herkömmliches E-Bike zu teuer fand oder Angst davor hatte, es am Bahnhof oder am Arbeitsplatz stehen zu lassen, könnte in Easy eine Alternative sehen.

Mobile E-Bike-AntriebsfreundlichkeitMobile E-Bike-Antriebsfreundlichkeit

„Es gibt bereits einige Ansätze in diese Richtung, diese erfordern jedoch meist Änderungen am Fahrrad“, sagt Felix Römer, Doktorand bei TUMCREATE. „Viele Menschen scheuen diesen Aufwand.“ Zudem passen diese Einheiten oft nur auf spezielle Fahrräder oder Felgen. Römer und die Masterstudenten Marius Mrosek und Simon Schmalfuß entwickelten daher ein völlig eigenständiges Gerät. Römer fährt fast täglich mit dem Fahrrad zur nächsten U-Bahn-Station, um von dort zur Arbeit zu pendeln. Aufgrund des feuchten Klimas in Singapur macht Radfahren nicht immer Spaß. So entwickelte Römer die Idee eines flexiblen Elektromotors, der sich problemlos an jedem Rad befestigen lässt.

Alle Komponenten in einem Gehäuse verbaut

Die benötigten Komponenten wie Motor, Akku und Sensoren kompakt in einem Gehäuse unterzubringen, war eine der größten Herausforderungen für das Entwicklungsteam. „Wir brauchen zum Beispiel optische Sensoren, die erkennen, dass die Pedale betätigt werden“, erklärt Römer. Bei den meisten eBikes sind solche Sensoren fest im Tretlager verbaut. „Es hat viel Zeit und Mühe gekostet, alles ohne Kabel oder zusätzliches Gerät zum Laufen zu bringen.“ Die Erkennung der Pedalbewegung ist notwendig, um die gesetzlichen Voraussetzungen für die Zulassungsfreiheit von eBikes in Europa zu erfüllen. Der 250-Watt-Motor schaltet sich automatisch ab, wenn eine Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde erreicht ist. Der Antrieb erfolgt über einen Lithium-Akku, der je nach Nutzung eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern hat.

Erleichtern Sie die mobile Fahrt mit dem E-BikeErleichtern Sie die mobile Fahrt mit dem E-Bike

Der von den Ingenieuren vorgestellte Funktionsprototyp wiegt 3,5 kg und lässt sich mittels Scharnier in der Mitte zusammenklappen. Dadurch kann der Fahrer das Gerät problemlos in seinem Rucksack verstauen.

Die Befestigung erfolgt über eine Kabelschlaufe, die am Rahmen eingehängt und mit einem Drehknopf befestigt wird. Der Zusammenbau sollte weniger als zehn Sekunden dauern. „Wenn man die Einheit abnimmt, bleibt nichts mehr am Fahrrad“, sagt Römer. Da Ease zu verschiedenen Rahmenformen passt, kann es gleichermaßen an beiden Seiten des Fahrrads befestigt werden. Das Gerät erkennt automatisch, welche Seite ausgewählt wurde.

Nun hoffen sie auf eine Zusammenarbeit mit einem Industriepartner. Nur dann kann man abschätzen, wie viel „Einfachheit“ kosten wird. Das Patent für ihre Erfindung haben die Wissenschaftler bereits angemeldet.

Übrigens ist TUMCREATE eine gemeinsame Forschungseinrichtung der Technischen Universität München und der Nanyang Technological University (NTU) in Singapur.

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