In Köln steigt das E-Lastenrad-Pilotprojekt Donk-EE


Stellen Sie sich folgende Situation vor: Ein großes Unternehmen investiert in ein nachhaltiges Pilotprojekt, das die mobile Revolution einläuten soll. Welche Städte fallen Ihnen zuerst ein – Cupertino oder Köln? Nun, nachdem Hannover, Düsseldorf und Duisburg zuletzt als Standorte der Magenta-Flotte der Telekom in den Schlagzeilen waren, ist es heute die Domstadt, in der das neueste sozio-technologische Experiment im eBike stattfindet.

Wer kein Auto hat, kann entweder eines mieten, Car-Sharing-Mitglied werden oder ein Taxi bestellen. Was aber, wenn Sie ganz auf das Auto verzichten möchten, aber dennoch größere Dinge transportieren möchten? Du könntest es mit einem Lastenrad versuchen. Nur: gleich eins kaufen? Warum sollte es hier nicht die gleichen Möglichkeiten geben wie beim Auto?

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Bildquelle: obs/Green Moves Rheinland GmbH & Co.KG/Daniel Koebe/NATURSTROM AG

Donk-EE – der strombetriebene Packesel

Das dachten sich auch die Gründer von Donk-EE, einem neuen Unternehmen, das Europas größter Verleiher für E-Lastenräder werden will. Donk-EE-Pressesprecher Tim Loppe gibt ein Leitbild ab: „Wir wollen die Energiewende vorantreiben.“ Und weiter: „Wir – also der Naturstrom – sehen darin nicht nur eine Frage der Stromerzeugung, sondern eine Querschnittsaufgabe.“ Denn hinter Donk-EE steckt die Green Moves Rheinland GmbH & Co KG, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Ökostromanbieters Naturstrom AG. Beide Unternehmen haben in ihren Kernbereichen nichts mit E-Lastenrädern zu tun, abgesehen davon, dass beide Strom erzeugen und E-Bikes mit Strom geladen werden.

Um den CO2-Ausstoß im Verkehr weiter zu reduzieren, sind neue Mobilitätskonzepte dringend erforderlich. Elektroautos allein können das nicht schaffen. Alternativen müssen in alle Richtungen geprüft werden.

Wenig Kohlendioxid in Köln

Warum jetzt Köln? Einerseits liegt es in der Nähe des Naturstrom-Firmensitzes in Düsseldorf. Andererseits passen viele Kölner Bezirke in das Testprofil: hohe Bevölkerungsdichte, junge Familien und Studenten, fast keine Autobesitzer und insgesamt eine nachhaltige urbane Klientel. LOHAS hör auf.

Für das Pilotprojekt ließ Donk-EE eine komplette IT-Infrastruktur entwickeln, die auch in anderen Städten genutzt werden konnte. Allerdings gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Expansionspläne.

In der Praxis wird Donk-EE ähnlich funktionieren wie andere Carsharing-Angebote. Nach der Online-Registrierung werden Sie bei einem von fünf Partnerunternehmen in Köln akkreditiert. Die Anmietung erfolgt über eine stationbasierte App. An 35 Stationen können rund um die Uhr 50 Lasten-eBikes gemietet werden. Der größte Unterschied zum Carsharing besteht darin, dass es sich nicht um ein Free-Floating-System handelt, das heißt, man kann die Lasten-eBikes überall abholen und abstellen. Dadurch soll die ständige Verfügbarkeit von Krediten sichergestellt werden.

Elektrischer Esel ist gleich Cash-Cow?

Und wie funktioniert der elektrische Esel? Donk-EE setzt derzeit auf kurzfristige Akutkredite, die für die erste Stunde 3,50 Euro und danach 2,50 Euro kosten. Je nach Nutzerfeedback könnte dieses Modell durch Tages- oder Langzeitmodelle ergänzt werden.

Die Vorteile von E-Lastenrädern liegen auf der Hand: schnell wie E-Bikes, beladbar wie ein Kleinwagen.

Über 40 Initiativen in ganz Deutschland stellen bereits Lastenräder kostenlos zur Verfügung – es wäre tatsächlich interessant herauszufinden, wie viele davon Pedelecs sind. Wir von Elektrofahrrad24 bleiben dran!

Übrigens: Donk-EE wird drei Jahre lang vom Bundesprojekt Klimaschutz durch Radsport gefördert.

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