Neues Tern GSD in Gen3 ab sofort mit Bosch Smart System


Scheiße erledigen. Wie cool ist dieser Name für ein E-Bike! Vor acht Jahren gab Tern diesen Slogan seinem Versuch, das Fahrrad neu zu erfinden – erneut. Dezent versteckt hinter den drei Großbuchstaben GSD ist es auch auf der heute vorgestellten dritten Generation dieses elektrischen Lastenfahrrads allgegenwärtig. Wer ein solches Modell fährt, bleibt wahrscheinlich ab und zu stehen und denkt: Ja, der Name beschreibt genau, worum es bei dem Rad geht. Es macht einem einfach jede Menge Spaß. Der neue Tern GSD 2025 soll dieses Erbe fortsetzen.

Ohne dies mit genauen Zahlen belegen zu können, dürfte der GSD ein entscheidender Wirtschaftsfaktor dafür gewesen sein, dass sich das taiwanesische Unternehmen in den letzten Jahren zu einem verlässlichen Maßstab für alle Wettbewerber entwickelt hat. Dies gilt insbesondere im Segment der kompakten E-Lastenräder. Deshalb erscheinen Fußspuren – oder Reifenspuren? – ziemlich groß für die aktuelle Version. Und es stellt sich unweigerlich die Frage: Was gibt es Neues? Passend dazu geht Joshua Hon, Gründer von Tern, im entsprechenden Pressematerial direkt darauf ein und gibt folgende Antwort: „Alles! Wir haben die GSD in allen Belangen überarbeitet bzw. neu gestaltet, damit sie im Alltag noch besser funktioniert.“ OK. Mal sehen, ob das tatsächlich stimmt und welche Neuerungen die Version für das Modelljahr 2025 vom Vorgänger unterscheiden.

1. Tern GSD 2025 mit neuem Rahmen
2. Gepäckträger „Atlas G Rack“ belastbarer und flexibler
3. Neue verstellbare Trittbretter „Stow Decks“.
4. Der überarbeitete „Atlas Lockstand“ ist einfacher zu bedienen
Die 5. Generation3 des Tern GSD erhält das Bosch Smart System
6. Neues Zubehör für den Tern GSD 2025
7. Zusätzliche Lademöglichkeit über USB-C-Anschluss
8. Was übernimmt Gen3 des GSD vom Vorgänger?

1. Tern GSD 2025 mit neuem Rahmen

Bekanntlich sprechen wir vom Rahmen eines Fahrrades als dessen Herzstück. Das Herz des neuen GSD schlägt daher anders als das des Vorgängers. Denn im Rahmen hat sich einiges verändert. Größer und belastbarer. Diese beiden Worte können die Unterschiede treffend zusammenfassen. In diesem Fall bedeutet größer länger. Sowohl der Radstand als auch die Gesamtlänge sind um zwölf Zentimeter gewachsen. Die Erhöhung von 124 Zentimeter Höhe auf 136 Zentimeter bzw. von 180 Zentimeter auf 192 Zentimeter soll das Handling des E-Bikes in Kombination mit einem niedrigeren Schwerpunkt verbessern.

Tern betont, dass es bei solchen Abmessungen immer noch so lang sei wie ein herkömmliches Citybike. Tatsächlich sind vergleichbare Lastenräder mit langem Heck, bei denen ein verlängerter Gepäckträger den Großteil der Last trägt, größer. So beträgt der Radstand des Specialized Turbo Porto etwa 144 Zentimeter. Mit einem 24-Zoll-Vorderrad und einem 20-Zoll-Hinterrad ergibt sich eine längere Länge als beim Tern. Dabei setzt man weiterhin auf 20-Zoll-Radgrößen vorne und hinten.

Allerdings möchte das GSD den urbanen E-Bikes Konkurrenz machen. Und hier dürfte das City-E-Bike generell kürzer ausfallen. Um dies zu veranschaulichen, haben wir kurz die Geometrie des Bergamont E-Sweep herangezogen. In der größten Rahmengröße beträgt sein Radstand knapp 112 Zentimeter. Aufgrund der deutlich größeren 28-Zoll-Räder ergibt sich eine Gesamtlänge von rund 182 Zentimetern. Am besten beurteilen Sie selbst, ob beide E-Bikes im gleichen Bereich liegen oder nicht.

Bereit für noch schwerere Lasten

Mit zunehmender Länge hat auch die Qualität des Rahmens zugenommen, genauer gesagt die der Rahmenrohre. Die im Hydroforming-Verfahren hergestellten Rohre wurden verstärkt und bieten nun eine höhere Steifigkeit. Dies spiegelt sich im maximal zulässigen Gesamtgewicht des Tern GSD 2025 wider. Dieses erhöht sich um zehn Kilogramm und beträgt nun 210 Kilogramm. Damit Sie sich jederzeit darauf verlassen können, hat der Hersteller den Rahmen einer Zertifizierung nach der deutschen Lastenradnorm DIN 79010 unterzogen. Auch die Federgabel, die Bremsen, der Zweibeinständer und der Gepäckträger wurden geprüft.

Weitere Komponenten wie Lenksäule, Sattelstütze, Pedale und Räder ließ der Hersteller von einem unabhängigen Prüfinstitut testen. Er sagt nicht genau, was es war. In der Vergangenheit hat Tern diesbezüglich immer wieder mit der EFBE Prüftechnik GmbH aus Waltrop zusammengearbeitet. Das zuständige Institut hat jedenfalls grünes Licht für mehr Resilienz gegeben. Künftig dürfen GSD-Fahrer maximal 130 Kilogramm statt bisher 120 Kilogramm wiegen.

Einheitsgröße, viele anpassbare Details

Die Mitteilung von Tern zeigt, dass auch die Geometrie weiterentwickelt wurde. Nähere Angaben macht der Hersteller leider nicht. Das Ergebnis sei ein „noch sichereres, vertrauenerweckendes Fahrverhalten mit großer Beladung oder mit Passagieren“. Ansonsten ist der Rahmen eine Einheitsgröße geblieben. Wie gewohnt haben Sie jedoch zahlreiche Möglichkeiten, die Sitzposition individuell an Ihre Körpergröße anzupassen. In den meisten Fällen lassen sich die relevanten Teile – Sattelstütze, Lenker und Vorbau – mithilfe von Schnellspannklemmen schnell und einfach verstellen. Mit den richtigen Einstellungen glaubt Tern, dass Menschen mit einer Körperlänge von 150 bis 200 Zentimetern einen GSD sicher kontrollieren können.

Am hinteren Ende des Rahmens befinden sich noch ein massiver Kunststoffschutz und kleine Füße. Dadurch entsteht kein Schaden, wenn Sie das E-Bike senkrecht abstellen. Wenn man es lange am Hinterrad halten kann, kommt man um viele enge Kurven herum, die das GSD in horizontaler Lage nur schwer meistern würde. Mit der nötigen Übung können Sie es sogar in einen möglichst bodennahen Aufzug rollen.

2. Gepäckträger „Atlas G Rack“ belastbarer und flexibler

Der leistungsstarke Heckgepäckträger ist nicht mehr Teil des Rahmens. Aber keine Sorge, es existiert noch. Es ist nur nicht mehr direkt mit dem Rahmen verschweißt und in Rahmenfarbe lackiert. Das neue Atlas G Rack ist nun mit dem Hauptrahmen verschraubt. Seine Nutzlast hat sich dadurch nicht verringert, sondern bleibt konstant bei 100 Kilogramm. Tern ist diesen Weg in letzter Zeit häufiger gegangen. Tern Quick Haul, Tern Orox, Tern Quick Haul Long – alle verfügen über einen an- und abschraubbaren Gepäckträger.

Im Vergleich zum Vorgänger ist das Atlas G Rack einige Zentimeter länger. Dadurch entsteht etwas mehr Platz für Gepäck und Passagiere. Jüngere Kinder können Sie in maximal zwei Kindersitzen mitnehmen. Wenn sie etwas älter sind, bietet sich eine durchgehende Sitzbank mit dazugehörigem Geländer an. Alternativ kann auch ein Erwachsener mitreisen. Behalten Sie immer die maximal zulässigen Belastungsgrenzen für den Gepäckträger und das gesamte E-Bike im Auge.

Auch das Rücklicht bleibt im Gepäckträger integriert. Dank seines Sensors leuchtet es heller, sobald Sie bremsen. Gerade bei der Beförderung anderer Personen ist dies eine äußerst nützliche Funktion.

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