Pedersen Pedelec


Es handelt sich um eine der legendären Erfindungen in der Geschichte des Fahrrads: der Pedersen-Rahmen. Im Jahr 1894 meldete der Däne Mikael Pedersen ein Patent an, um den Sitzkomfort der damaligen Fahrräder deutlich zu verbessern. Pedersen baute einen in eine Hängematte integrierten geflochtenen Sattel in einen Rahmen aus Dreiecken. Das Ergebnis waren unglaublich leichte und stabile Fahrräder. Ihr Nachteil war, dass die Herstellung des Rahmens einen hohen Aufwand erforderte, was die Fahrräder sehr teuer machte. In den 1980er Jahren erlebten Pedersen-Räder ein Comeback – allerdings nur als Fertigung nach individuellen Kundenwünschen.

Pedersen Manufacturing Kalkhoff

Gebaut wurden sie unter anderem in der Pedersen-Fabrik von Kalle Kalkhoff. Diese wurde am 1. Januar 2018 von Utopia Velo übernommen. Die neuen Geschäftsführer Inge Wiebe und Ralf Klagges hatten versprochen, die Entwicklung der Pedersen-Fahrräder fortzusetzen. Die Neuentwicklung benötigte fünf Monate, um den überarbeiteten Pedersen-Rahmen auf den Markt zu bringen.

Pedersen PedelecPedersen Pedelec

Unter dem klassischen Namen „Pedersen“ bringt Utopia Velo ein Fahrrad heraus, dessen Rahmen nur aus Dreiecken besteht. Hier wirken nur Zug- und Druckkräfte, es entsteht kein Biegemoment. Und der Pedersen ist immer noch „custom made“, das heißt, der Kunde bestimmt die Ausstattung. Erst dann wird der Rahmen in Holland hergestellt. Die Produktion der Räder erfolgt in Saarbrücken, ebenso die Montage und Endkontrolle.

Pedersen Pedelec

Und natürlich kann es in der Fahrradwelt keine Innovation mehr ohne Berücksichtigung der E-Bike-Variante geben. Van Raam in Holland und Utopia in Saarbrücken arbeiteten bei der Fahrt zusammen. Das Ergebnis ist ein hauseigener Frontantrieb mit Batterie am Heck. „Dann bleibt das Rad im Gleichgewicht und man kann wie gewohnt weiterradeln. Die Schaltung erfolgt unabhängig vom Antrieb; Der Motor greift nicht über die Kette ein, sondern zieht das Rad wie beim Allradantrieb von vorne. „Die Motorleistung wirkt sich direkt aus, daher ist der Wirkungsgrad mit 90 Prozent sehr hoch“, ist die Begründung für die Wahl des Frontantriebs. Als DirectDrive würde der Antrieb problemlos wie ein Nabendynamo laufen und in Kombination mit dem Sensor-Tretlager die eigene Leistung optimal unterstützen. „Man fährt wie bisher, nur etwas einfacher.“

Was sicherlich nicht jedes E-Bike kann, ist Treppensteigen. Das Pedersen Pedelec kann es! Wenn der Frontmotor und die Traktionskontrolle funktionieren, fährt das Fahrrad im Wesentlichen die Treppe hinauf, während der Fahrer nebenher geht und die Taste auf dem Display drückt.

Batterie im Gepäckträger

Ein technisches Highlight und optisch interessant ist der Tubus Racktime Gepäckträger, der speziell für die beim Pedersen E-Bike verwendeten Akkus gebaut wurde. Das Batteriegewicht liegt nahe am Fahrrad. Außerdem können zwei große Packtaschen angebracht werden. Damit der Wind die Akkus kühlen kann, ist zwischen Akku und Taschen ein handbreit Abstand.

Der Preis für die einfachste Variante des Pedersen Pedelec beträgt 2790 Euro. Respektieren. Und das trotz viel Fertigungsaufwand.

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